MINDSPEAK

Pictures

Die Stilfrage ist schnell geklärt, hier ist Progrock angesagt, und wofür man 1995 im Punk-Kontext noch Peitschenhiebe bekommen hätte, entwickelt sich wohl noch zum Stil der Stunde. Auch wenn man die ausufernde Qualität früher GENESIS und PINK FLOYD nicht erreicht, handwerklich und vom Songwriting her überzeugen MINDSPEAK.

Von den Wakeman-lastigen Keys bei „In the still of the night“ über die stimmigen Vocals von Viktoria Simon, bis hin zu den versierten Riffs ist „Pictures“ ein Lehrstück. Damit der Prog-Anspruch gewahrt wird, handelt es sich um ein Konzeptalbum, welches das Leben einer Frau im Kampf mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten schildert.

Wenn man von der polierten Produktion mal absieht, dann sind MINDSPEAK, trotz Genrevorbehalt, einfach eine unabhängige, substanzielle Band, die seit fünf Jahren existiert und mit Songs wie „Empty faces“ anderen Proggern zeigt, dass es nicht immer Highspeed sein muss.