MOB FIXING FREEDOM

Spit It Out

Puh, der Pressezettel trägt ja ganz schön dick auf. Die Rede ist von „einer klugen und eleganten Version von Punk“, die durch Zeitgeist und Tiefgang glänze. Außerdem habe sich die Band, weil ihnen all die Schubladen, in die sie gesteckt werden könnten, zu langweilig und flach seien, ihr eigenes Genre ausgedacht, welches den selten dämlichen Namen „Minirock“ trägt.

Wer kommt nur auf so einen Scheiß? Ob die zwei Herren und eine Dame aus Wien sich damit einen Gefallen getan haben, bezweifle ich doch arg. Bei mir jedenfalls kommt das gar nicht gut an. Das ist umso ärgerlicher, als dass die Musik ziemlich gut ist.

Im Opener klingt Sängerin Magdalena glatt ein wenig wie die göttliche Diana Young-Blanchard von THE DT’s. THE MOB FIXING FREEDOM spielen allerdings keinen Garagepunk, sondern kommen wesentlich zeitgemäßer und punkrockiger daher.

Vergleichsweise könnte man die BARB WIRE DOLLS und SHIRLEY HOLMES heranziehen. Der Sound hat aber auch etwas Grunge und spielt manchmal geschickt mit Elektronik, was dann sogar an Crossover à la SUCH A SURGE erinnert.

Produziert von Tom Zwanzger, der auch schon mit ANTI-FLAG gearbeitet hat, legt das Trio ein enorm abwechslungsreiches und möglicherweise sogar langlebiges Album vor, das das anfangs erwähnte übertriebene Promogeschwafel gar nicht nötig hat.

Minirock ist dennoch scheiße (zumindest als Musikstil).