PRONG

Beg To Differ

Wer in den frühen Neunzigern seine ersten Platten kaufte und auf PRONG stieß, dürfte Metaller gewesen sein. Wer hingegen in den späten Achtzigern PRONG entdeckte, wird das im Zuge seines Interesses für New York Hardcore getan haben.

1987 erschien das Debüt „Primitive Origins“, eine 8-Song-12“, der 1988 „Force Fed“ folgte, und wie in einem Interview in einer der ersten Ox-Ausgaben zu lesen ist, sah Frontmann Tommy Victor PRONG damals trotz für Hardcore ungewohnt metallischer Klänge mitnichten als Metal-Band – eine Einschätzung, die schon der Hintergrund der Band belegt: Sänger und Gitarrist Tommy Victor und Bassist Mike Kirkland arbeiteten damals im „Hardcore-Tempel“ CBGB, und Drummer Ted Parsons kam von den SWANS.

Erst mit ihrem Majorlabel-Debüt „Beg To Differ“, das 1990 erschien, sowie dem Nachfolger „Prove You Wrong“ (1991) wurden sie zunehmend in Metal-Kreisen wahrgenommen, entfernten sie sich aus dem Hardcore-Universum, wurde ihr komplexer Sound eher im aufkommenden Crossover- und Groove-Metal-Sektor wahrgenommen.

Als „alter“ PRONG-Fan, der das markante, messerscharfe Gitarrenspiel Victors schätzt, war für mich damals schon „Beg To Differ“ die Platte, nach der ich „raus“ war, und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Music On Vinyl hat den Klassiker nun in blaues 180-Gramm-Vinyl pressen lassen.