RISING ANGER

Mindfinder

Es ist doch immer wieder schön, wenn die Hardcore-Orientierung bei einer relativ Metal-lastigen Band auch bedeutet, dass man sich für seine Umwelt interessiert. Menschenrechte zum Beispiel sind ja vielleicht doch ein interessanteres Thema als das Bedürfnis, wie ein möglichst harter Kerl wirken zu wollen.

RISING ANGER sind hier ein Paradebeispiel, weil sie sich nicht zu schade sind, auf Bandfotos auch mal Spaß zu haben und in ihren Songs wichtigere Themen als Gewaltfantasien zu behandeln. Untermalt wird das durch melodischen Metalcore, der an das Frühwerk von Größen wie FOR THE FALLEN DREAMS oder MISERY SIGNALS erinnert, jedoch zu keiner Zeit wie ein bloßer Aufguss wirkt.

Vielmehr ist „Mindfinder“ ein absolutes Wechselbad der Gefühle. „Your Arcadia“ etwa beginnt verzweifelt, weckt durch die melodische Leadgitarre Hoffnungen und zerbirst förmlich vor Wut, als der Breakdown einsetzt – und das sind nur die ersten anderthalb Minuten eines (!) Songs.

Es geht um große Probleme und große Gefühle, aber RISING ANGER übernehmen sich nicht und es wirkt nichts jemals aufgesetzt. Sicherlich erfinden sie das Genre nicht neu, aber sie interpretieren es mit so viel Hingabe und so voller Herzblut, dass alles andere egal ist.

Höchst unterstützenswert.