STUDIO 68

Portobellohello

In den späten Achtzigern, als die „alte Garde“ der Neo-Mod-Bands (PRISONERS, MAKIN TIME etc.) langsam von der Bühne abtrat, gestaltete es sich für Nachwuchsbands immer noch recht schwer, Alben zu veröffentlichen, denn ohne Rückhalt bei einem Label war eine Produktion kaum zu stemmen.

So nimmt es nicht Wunder, dass das 1992 aufgenommene Debüt-Album der Londoner STUDIO 68 gar nicht erst gepresst wurde, sondern einen 22-jährigen Dornröschenschlaf schlief, bis die Szene-Archivare davon Wind bekamen und es schleunigst wiederveröffentlichten, in winziger 200er-CD-Auflage und bei iTunes).

Die Band spielt eine furiose, angenehm abwechslungsreiche, aber stets stilsichere Mischung aus groovendem Garage-Beat, Acid-Freakbeat (ganz im Geiste der abebbenden Madchester-Rave-Welle), zudem gibt es soulige Pop-Songs mit durch und durch britischer Prägung, hier erinnern sie an KINKS oder späte MADNESS.

Wäre das Album damals tatsächlich erschienen, es hätte mit den Bands der Prä-Britpop-Ära à la DODGY oder FIFE THIRTY jederzeit mithalten können, starkes Songwriting, resolut und so kompetent wie detailverliebt im Vortrag.

Ein rundes Album voll raffinierter Pop-Songs, ganz nach meinem Gusto.