WE ARE THE IN CROWD

Weird Kids

Es gibt Momente, da erschaudert man ob der Realisation, wie nah die Musik des eigenen Genres, der eigenen Subkultur, bisweilen der des verhassten Mainstreams ist. So geschehen beim Beginn des ersten Songs von WE ARE THE IN CROWDs neuem Album „Weird Kids“.

Ich saß auf der Arbeit, legte die CD in den Rechner, vergaß, das Kopfhörerkabel einzustecken – und prompt fragte mich mein Kollege gegenüber, ohne von seinem Keyboard aufzublicken, trocken: „Helene Fischer?“ Zugegeben, ich musste lachen.

Und ich konnte auch verstehen, was er meinte. Dieser ultramelodische, moderne Pop-Punk klingt ja schon in seiner „männlichen“ Variante oft nach zuckersüßem Kitsch, mit einer Frau am Mikro, die dazu noch mit einer wirklich schönen Stimme gesegnet ist, merkt man aber erst, wie fließend die Grenzen zwischen Emotionalität und Kitsch wirklich sind.

Na ja, sei es wie es sei. Vom Helene Fischer-Faktor abgesehen, schreiben WE ARE THE IN CROWD gute Songs, irgendwo zwischen PARAMORE, NO DOUBT und ALL TIME LOW, die Freunden des Genres Freude bereiten.