xBOMB FACTORY

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Aus BOMB FACTORY – 2010 und 2013 im Ox besprochen – wurden xBOMB FACTORY: gleiche Aussprache, Stress verhindert. An „THE FALL, CRASS, MCLUSKY, THE CURE, Achtziger-Gothpunk und BIG BLACK“ erinnert fühlte ich mich bei der ersten 3-Song-EP des Fünfers aus Warboys in Cambridgeshire, und an diesem Eindruck hatte sich mit der ebenfalls drei Songs enthaltenden „Gulliver“-EP nichts verändert, vor allem nicht am Gesang von Ranting Jack, dessen Name passender nicht gewählt sein könnte: „to rant“ heißt „schimpfen, schwadronieren, toben“ und das ist eine Stufe über dem Dauergenöle von Mark E.

Smith, mit dem der seit einer halben Ewigkeit THE FALL-Songs veredelt. Jack nimmt man seine Wut ab, seine überdrehte Stimme nervt nie, treibt die Songs vielmehr genauso voran wie die flirrende Gitarre, der pulsierende Bass, das bollernde Schlagzeug.

„God loves us and he hates you“ (bereits auf der CD zu Ox #88 zu hören) ist eine schonungslose Abrechnung mit religiösem Fanatismus, aber auch die anderen elf Songs sind wütende Schläge direkt in die Fresse, ob nun „We spend the money we make“, „Tapes“ (über die in England allgegenwärtige Kameraüberwachung), „Bought or sold“ („Loyalty is commodity! Boredom is currency! Apathy is policy“) oder „Idiot box“ (über TV-Konsum; „There on the sofa, my life is over“), Jack trifft mit seinen Worten immer ins Schwarze, das hat literarische Qualität, ist scharf beobachtet und frei von Floskeln.

In einer gerechten Welt müssten xBOMB FACTORY jetzt richtig groß werden, man will viele Menschen ihre Refrains mitbrüllen hören, wütend über die Zustände und hungrig nach Veränderung. Wollen wir hoffen, dass diese Lieder gegen all die Scheiße, die trotzdem Groove haben und mitreißen, die nach Bewegung nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne verlangen, auf offenen Ohren stoßen.

Danke an Arne von Nois-O-Lution, dass er dieser Band eine Chance gibt. (Diese Band war auf der Ox-CD #113 zu hören)