ECHO AND THE BUNNYMEN

Meteorites

Von der Urbesetzung der 1978 in Liverpool gegründeten ECHO AND THE BUNNYMEN sind 2014 noch Sänger Ian McCulloch und Gitarrist Will Sergeant geblieben – und beide sind unersetzlich, ist doch sowohl McCullochs markanter Gesang prägend für den Sound wie Sergeants Gitarrenspiel.

Mit „Meteorites“, ihrem zwölften Longplayer. setzen ECHO AND THE BUNNYMEN ihre Serie gelungener „Neuzeit“-Alben fort, zuletzt erschienen „The Fountain“ (2009) und „Siberia“ (2005). Live bewiesen McCulloch und Sergeant, die sich von Youth (KILLING JOKE) produzieren ließen, in den letzten Jahren erstaunliche Klasse, begeisterten sowohl mit den Klassikern wie den neueren Stücken, und so ist auch „Meteorites“ keine Überraschung.

Die Stärke der Band sind immer noch schwelgerische, opulente, dramatische Nummern, die aber nie die Grenze zu Kitsch und Pathos überschreiten, sondern die kühle, lässige Distanziertheit ausstrahlen, die Ende der Siebziger und in den frühen Achtziger, als sie ihren Sound formten, so typisch war für die britische Post-Punk-Szene.

„Lovers on the run“ etwa greift klar das Erbe von „Bring on the dancing horses“ auf, ohne nach Selbstcovern zu klingen. Mangels Distanz kann ich freilich nicht einschätzen, ob die zehn Songs, das Album ihre magische Wirkung auch auf Menschen ausüben, die nicht mit dem genreprägenden Frühwerk der Briten vertraut sind.

Sollte dieses nicht bekannt sein, unbedingt mit „Crocodiles“ (1980), „Heaven Up Here“ (1981), „Porcupine“ (1983) und „Ocean Rain“ (1984) beginnen.