HER NAME IS CALLA

Navigator

Nach dem allgemein überschwänglich aufgenommenen „The Quiet Lamb“ von 2010 erscheint nun der dritte Longplayer des britischen Elektro-Orchesters. HNIC durchliefen eine schwierige Phase und es scheint, als haben sie sich mit diesem Album auf ihre Essenz besonnen, das Ergebnis klingt im positivsten Sinne nach Selbstfindung.

„Navigator“ ist deutlich reduziert und auch in der Bandkonstellation gab es sichtliche Veränderungen. Die HER NAME IS CALLA auszeichnende Fusion aus Elementen von Rock, Elektronik und Orchester, die Kombination von klassischer Instrumentierung, bestehend aus Streichern und Klavier, mit Gitarre und zuweilen einem Banjo, ist hier folklastiger und weniger bombastisch ausgefallen als beim Vorgänger, driftet aber auch wohldosiert in schönsten RADIOHEAD-artigen Art-Rock ab.

Die Stimme von Tom Morris steht mehr im Vordergrund, verträumt und verwundbar, und die besten Momente des Albums sind die, in denen sich HNIC ganz auf das Wesentliche beschränken. Mitunter drohen die großen Emotionen des Albums in Kitsch umzukippen, diese Gefahr besteht jedoch nun einmal, wenn eine Platte derart intim klingt.

Wer sich mit HNIC auf die Suche begibt und sich ganz auf „Navigator“ einlässt, wird definitiv belohnt werden.