MAYHEM

Esoteric Warfare

Keine Band dürfte Black Metal besser verkörpern als MAYHEM, die eine grauenvolle Vergangenheit hinter sich haben. Um so erstaunlicher, dass die Herren weiter aktiv sind und mit „Esoteric Warfare“ einen echten Brocken von Album abliefern.

War der inzwischen sieben Jahre alte Vorgänger „Ordo Ad Chao“ bis zum Exzess experimentell, schräge und nihilistisch, ist „Esoteric Warfare“ beinahe Easy Listening. Verstärkt von Teloch an der Gitarre, der schon mit NIDINGR exzellente Musik veröffentlichte, bleiben MAYHEM doch MAYHEM.

Die schräg-psychotische Riff-Folge ist unverkennbar, die Raserei an der oberen Geschwindigkeitsbegrenzung und das gnadenlose Drumming vertonen perfekt die totale psychische Vernichtung. Aber MAYHEM sind nur MAYHEM, wenn Attila Csihar zum Mikrofon greift.

Der Ungar ist ein Phänomen, singen kann er nicht, aber sein Gefauche, Gekreische und Gejaule ist einzigartig. Außerdem hat niemand Nihilismus besser auf den Punkt gebracht als er mit den Textzeilen: „No love, no hate, no faith, no memory“.

Während der Vorgänger durch den – sagen wir eigenwilligen – Sound gewöhnungsbedürftig war, ist man auf „Esoteric Warfare“ zurück in die bandeigene Normalität gekommen, auch wenn man eiskalt klingt.

Man kann Black Metal kaum besser und emotionaler vertonen. Punkt.