MOON ZERO

Tombs/Loss

Hinter MOON ZERO verbirgt sich der Londoner Musiker Tim Garratt, und die Doppelveröffentlichung von „Tombs/Loss“ zeigt eine Zusammenstellung seines bisherigen Schaffens. „Tombs“ erschien 2013, war aber bisher nur sehr limitiert auf Kassette zu bekommen.

Die Stücke wurden ausschließlich in Kirchen aufgenommen, was für eine sakrale Akustik sorgt, dabei bezieht Garratt auch die lebendig vibrierende Geräuschkulisse des Gebäudes hörbar ein und auf „Loss“ verwendet er sogar verfremdete Orgelklänge.

Er verzichtet auf Drums, erzeugt Rhythmik viel subtiler durch Struktur, das Spiel mit verschiedenen Frequenzbereichen und Soundimpulsen. Wer sich das Ganze aber lieber mit Beat anhören möchte, den werden die gefälligeren Remixes auf „Tombs“ zufrieden stellen.

Diese verwässern die Originaltracks jedoch eher, eine nette Zugabe, aber verzichtbar. „Loss“ zeigt schon eine deutliche Weiterentwicklung, bleibt „Tombs“ klangarchitektonisch doch mehr in der Fläche und könnte etwas straffer sein.

Auf „Loss“ dagegen gibt Garratt dem vordergründigen Chaos eine wahrnehmbare Tiefenstruktur und die Kompositionen wirken dabei insgesamt viel düsterer und voluminöser. Der Gesamtheit der Veröffentlichung hätte weniger Füllmaterial besser gestanden.