PINK MOUNTAINTOPS

Get Back

Stephen McBeans Soloprojekt PINK MOUNTAINTOPS, neben seiner Tätigkeit bei BLACK MOUNTAIN, hatte mich bisher nie vollends überzeugen können, trotz eines Hangs zu exzentrischem Songwriting à la FLAMING LIPS sprich: den Seventies, Psychedelic Rock und verspieltem Pop.

Hört man sich sein neues Album nach fünfjähriger Sendepause an – 2010 erschien dann noch das BLACK MOUNTAIN-Album „Wilderness Heart“ –, lässt sich nur schwer überhören, wie dreist der Kanadier hier durch die Musikgeschichte wilderte.

Americana, Classic Rock und der Großteil des Alternative-Bereichs der Achtziger und Neunziger scheinen sich hier ein Stelldichein zu geben, aus dem man von Neil Young (wobei es J Mascis ist, der da tatsächlich Gitarre spielt), über THE PSYCHEDELIC FURS bis hin zu STEREOLAB oder THE HOLD STEADY so ziemlich alles herauszuhören glaubt, was in den letzten dreißig, vierzig Jahren irgendwie Relevanz besessen hat.

Und mit „North Hollywood microwaves“ zeigt McBean dann noch quasi den PIXIES die lange Nase, deren „Surfer Rosa“-Sound er hier gelungen reproduziert. Insgesamt handelt es sich also mehr um ein gekonntesPatchwork-Album als tatsächlich eigenständiges, brillantes Songwriting.

Allerdings gestaltet McBean seinen musikalischen Raubzug dermaßen rotzig und respektlos, dass „Get Back“ letztendlich doch wieder deutlich die Handschrift seines Urhebers trägt, der hier auf charmante Art den unterschiedlichen Facetten seiner musikalischen Sozialisation huldigt.