SLATES

Taiga

SLATES kommen aus Edmonton, Alberta, ihr Label sitzt ebenfalls in Kanada, in Toronto. Aufgenommen wurde „Taiga“ aber knapp südlich der Grenze in Chicago, im Studio von Steve Albini. Und der hat dem Vierer einen ungewöhnlichen Sound verpasst: sehr offen und räumlich, sehr transparent und erdig – ich möchte wetten, ein „normaler“ Produzent hätte aus den zehn Songs ein gewöhnliches Punk-Album gemacht.

„Taiga“ ist bereits das dritte Album von James Stewart, Stefan Duret, Dallas Thompson und Lee Klippenstein, die sich 2008 zusammenfanden und seitdem auch schon außerhalb des provinziellen Edmonton gespielt haben –in Kuba zum Beispiel, denn Kanadier dürfen das, anders als amerikanische Bands.

Wer auf diese harsche, melancholische Mixtur aus Härte und Gefühl, aus Melancholie und Wut steht, wie sie einst JAWBREAKER perfektionierten, sollte SLATES spätestens jetzt mit „Taiga“ entdecken – und auch JONES VERY/ALLOY gilt es im Hinterkopf zu haben.

Steve Albini jedenfalls ist Fan: angeblich hat er wegen SLATES den Produktionsauftrag des neuen REPLACEMENTS-Albums abgelehnt und gesagt, SLATES seien eine Verbeugung vor eben denen, bevor diese ihre Chucks gegen Cowboystiefel eintauschten.

Eine klare Ansage.