DANSE SOCIETY

Seduction – The Society Collection

Wer immer im Kontext der britischen Goth-Szene der Achtziger über den Namen THE DANSE SOCIETY stolpert: diese ursprünglich 2001 erschienene und jetzt neu aufgelegte Compilation mit Material aus den Jahren 1981 bis 1983 enthält all das, was man von dieser Band kennen muss.

Damals lebte die Band aus Barnsley (zwischen Leeds und Sheffield) von Arbeitslosengeld, veröffentlichte ihre Platten selbst und wollte, so Keyboarder Lyndon Scarfe in den umfangreichen Linernotes, zu keiner Szene gehören – dass sie mit Bands wie SOUTHERN DEATH CULT oder SEX GANG CHILDREN in einen Topf geworfen wurden, verstanden sie schon damals nicht.

Rückblickend ist diese Einordnung einfacher zu erklären, es war diese dunkle Klangfarbe der Songs, die flirrende Gitarre, der wühlende Bass, das wuchtige Schlagzeug, die bei aller Individualität in die Zeit passten und ein entsprechendes Publikum anzogen.

Erstaunlicherweise sind die 14 Songs, obwohl teilweise nur vom Vinyl gemastert, auch nach heutigen Maßstäben sehr druckvoll und transparent – die finanziellen Nöte, unter denen die Band damals litt, hörte man damals schon nicht heraus.

„Seduction“ enthält den Großteil des Materials, das die Band vor ihrem Signing bei Arista, aus dem 1983 das zweite Album „Heaven Is Waiting“ hervorging, aufgenommen hatte. Unter anderem sind das die sechs Songs des Debüt-(Mini-)Albums „Seduction“ sowie „Clock“ und „Continent“ von der ersten Single, das grandiose „These frayed edges“ (von der „There Is No Shame In Death“-12“) sowie die „Seduction“ folgende letzte Indie-Single der Band mit „Somewhere“ und „Hide“.

Kein einziger Ausfall ist unter diesen Songs, und wem die Original-Vinyle zu teuer sind, findet in Form dieser CD eine ansprechende Aufbereitung des essentiellen Schaffens einer herausragenden Band, die heutzutage zu Unrecht im Schatten etwa von BAUHAUS steht.