CASA DE MI PADRE

Zu Beginn von Matt Piedmonts Film „Casa De Mi Padre“ („Das Haus meines Vaters“) hört man die Stimme von Kris Kristofferson, der in Abwandlung der Eröffnung „If it sounds country, man, that’s what it is; it’s a country song.“ für seinen Song „Me and Bobby McGee“ sagt: „If it sounds Spanish, man, that’s what it is; it’s a Spanish movie.“ Das ist auch der Witz daran, da im gesamten Film fast ausschließlich Spanisch gesprochen wird, was sich nur im Original mit Untertiteln richtig genießen lässt – so mühsam es für manche sein mag.

Eine deutsche Synchro ist natürlich auch vorhanden. „Casa De Mi Padre“ bewegt sich zwar im Fahrwasser von Produktionen, die versuchen, das Grindhouse-Kino der Siebziger wieder aufleben zu lassen, hat es aber mehr auf die Besonderheiten lateinamerikanischer Telenovelas abgesehen, in etwa vergleichbar mit den hierzulande bekannten Seifenopern.

Will Ferrell spielt darin einen gewissen Armando Álvarez, der auf der Farm seines Vaters in Mexico arbeitet und schließlich gezwungen ist, diese vor einem gefürchteten Drogenbaron zu schützen.

Hinzu kommt der Konflikt zwischen den zwei ungleichen Álvarez-Brüdern, die dieselbe Frau lieben und von denen einer auch noch für den Tod der eigenen Mutter verantwortlich ist. Ganz im Sinne der lateinamerikanischen Vorbilder spitzt sich hier alles extrem dramatisch zu, während der Kitsch nur so von der Leinwand tropft.

Piedmont – der einige Jahre Autor für „Saturday Night Live“ war – würzt seine hinsichtlich der Kulissen bewusst trashig gehaltene Western-Seifenoper dann noch mit einem hintergründigen Humorverständnis, das den Zuschauer schwer auf die Folter spannt, aber dennoch viel Charme besitzt.

Selbst den von Christina Aguilera gesungenen Titelsong lässt man sich gerne gefallen. Nur ernst nehmen darf man „Casa De Mi Padre“ natürlich keine Sekunde.