LARRY FLINT

Die Arbeiten von Regisseur Miloš Forman beschäftigten sich eigentlich immer mit Menschen, die sich nicht unterordnen wollten. Das dürfte kaum ein anderer Film besser verdeutlichen als „Larry Flynt - Die nackte Wahrheit“ (Originaltitel: „The People vs.

Larry Flynt“), der auf die von Forman gewohnte subversive Art, „das Komische, Tragische, Groteske und handfest Politische“ miteinander verbindet. Vor allem der feministischen Kritik dürfte es ein Dorn im Auge sein, dass der tschechischstämmige Regisseur damit ausgerechnet eine durch Pornografie reich gewordene, kontroverse Persönlichkeit wie den Hustler-Herausgeber Larry Flynt zum Symbol für Meinungsfreiheit machte.

Pornografie ist allerdings längst ein Mainstream-Phänomen geworden, was Anfang der Siebziger, als Flynt das Hustler Magazine gründete – als weniger subtiles Gegenmodell zum Playboy –, noch ganz anders war.

Flynts „Herrenmagazin“ spielt hier auch nur am Rande eine Rolle. Stattdessen geht es um Flynts Kampf gegen das bigotte konservative Amerika, das verhindern wollte, dass er mit obszönem Sex die Gesellschaft korrumpiert.

Aus einer Frage des guten Geschmacks wurde für Flynt ein langjähriger Gang durch die Instanzen, den dieser aber sehr bewusst forcierte. Das kostetet Flynt auch fast sein Leben, da 1978 jemand ein Attentat auf ihn verübte – seitdem sitzt er im Rollstuhl.

Der dafür verantwortliche rassistische Serienmörder Joseph Paul Franklin wurde zwar im letzten Jahr hingerichtet, aber nie wegen dieser Tat angeklagt. Neben Woody Harrelson als Larry Flynt brilliert in diesem immer noch sehenswerten Biopic vor allem Courtney Love als dessen AIDS-kranke Ehefrau Althea, die 1987 auf tragische Weise ums Leben kam.

Neben einer verbesserten Bildqualität wartet die Blu-ray im Gegensatz zur alten DVD auch noch mit zwei interessanten Features über den Film auf.