SMALL SOLDIERS

Die besondere Qualität von Joe Dante als Regisseur machte immer aus, dass er kommerzielle Filme drehen konnte, die er mit subversiven Botschaften versah und Verweisen auf das Horror- und Science-Fiction-Kino, das ihn als Kind maßgeblich prägte.

Deshalb wird Dante nach wie vor gerne als Genre-Fachmann hinzugezogen und tauchte in letzter Zeit häufiger im Bonus-Material irgendwelcher DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen auf. Sein letzter Film „The Hole“ entstand 2009 , ein sehr enttäuschender Familien-Gruselfilm in 3D, der gewisse Markenzeichen von Dante aufwies, aber insgesamt wenig erinnerungswürdig blieb.

Wie so viele legendäre Regisseure der Siebziger und Achtziger hat auch Dante inzwischen Schwierigkeiten, seine Projekte finanziert zu bekommen. Das war bei „Small Soldiers“ noch anders, sein letzter wirklich wichtiger Film, für den Dreamworks 40 Millionen Dollar locker machte.

Und auch wenn der Film vor allem an ein jüngeres Publikum gerichtet war, gibt es dabei recht düstere Elemente, die nicht unbedingt zielgruppengerecht sind. Dreamworks sahen „Small Soldiers“ mit seinen schön animierten, sich bekämpfenden Spielzeugfiguren – die nicht ausschließlich aus dem Computer stammen – wohl eher als Realfilm-Konkurrenz zu „Toy Story“ an, stattdessen bekamen sie eine bissige Militär-Satire mit deutlicher Kritik an den Praktiken der Rüstungskonzerne geliefert, gespickt mit den für Dante typischen Insidergags und Querverweisen.

Man könnte Dante natürlich vorwerfen, er hätte hier das Erfolgsrezept seiner beiden „Gremlins“-Filme noch mal aufgekocht, was den hohen Unterhaltungswert von „Small Soldiers“ aber nicht wirklich schmälert.

Die Umsetzung auf Blu-ray ist in jedem Fall gelungen, die neben den bekannten Extras der DVD von 2003 noch ein aktuelles, wenn auch kurzes Interview mit Dante enthält.