BEATSTEAKS

s/t

Fast zwanzig Jahre BEATSTEAKS. Da schwingt zu Recht Stolz mit, wenn Thorsten auf die Frage nach dem Albumtitel antwortet: „Wir haben am Anfang nach geilen Namen gesucht, aber eben keine besseren gefunden.

Ich finde es aber durchaus passend (...). Es war irgendwie auch die Zeit dafür.“ Wieso auch nicht? Seit 1995 haben die Berliner auf ihrem Weg zu einer der erfolgreichsten deutschen Rockbands eine Menge Fans eingesammelt.

Ob nun mit dem Hardcore-Punk-Debüt „48/49“, als erste deutsche Epitaph-Band mit dem emotionaleren „Launched“ oder „Living Targets“, dem Brückenschlag zur Partyplatte „Smack Smash“, die ihnen mit der Single „Hand in hand“ 2004 erstmals den Charteinstieg und gleichzeitig den kommerziellen Durchbruch ermöglichte – jedes Album hat sein eigenes Feeling und repräsentiert eine neue Seite, wobei die Band sich 2007 mit „Limbo Messiah“ noch vielseitiger zeigte und mit „Boombox“ auf Platz eins der Albumcharts landete.

Fast sinnbildlich für ihre Musik sind die „Beatbuletten“ heute vom Punk- bis zum Mainstream-Hörer jedem ein Begriff. Zwar mag nicht jeder Fan jede Bandphase gleichermaßen und Punkrock-Verratsvorwürfe gibt es laut Schlagzeuger Thomas schon seit „Launched“, Kalkül steckte aber nie hinter den Veränderungen: „Das aufnehmen, was wir wollen, worauf wir am meisten Lust haben, das machen wir jedes Mal.

Das ist der einzige Aspekt, der für uns darüber entscheidet, ob wir eine Relevanz haben, oder nicht.“ Dass hier keine Phrase gedroschen wird, beweisen die BEATSTEAKS im Gespräch, live und auf dem neuen, siebten Album.

Es ist aber wohl auch der Grund dafür, dass sie sich die Leidenschaft und den Spaß an ihrer Band erhalten haben. Obwohl man als Fan gerne zur Nostalgie neigt, kann Veränderung nicht schlecht sein, wenn das Ergebnis so überzeugend ausfällt.

Beschreibt Thorsten „Beatsteaks“ als „großen Bruder“ von „Boombox“, macht diese Verknüpfung Sinn, gleichzeitig ist die neue Platte aber wesentlich runder und fokussierter. Was den Klang betrifft ist das umso beeindruckender, teilte die Band den Mix ihrer Songs doch unter gleich drei Verantwortlichen auf.

Joe Barresi, Stephen Street und der „Boombox“-Mischer Nick Launay setzen ihre Qualitäten in Szene. Hört man „Up on the roof“ wird klar, warum QUEENS OF THE STONE AGE-Mann Barresi dafür gewählt wurde oder warum BLUR-Soundmann Street Hand an das coole „Be smart and breathe“ gelegt hat.

Das sind nur zwei unter den elf Ohrwürmern. Hinter den großen Refrains glänzen kleine musikalische Finessen, ein perfekter Fluss und Arnims unverwechselbare Stimme verstrahlt ihr Charisma noch vielseitiger als bisher.

Dazu mal Bläser, mal Dub-Einflüsse (beides zum Beispiel im Knaller „Pass the message“), mal treibende („DNA“), mal entspannte Coolness („Creep magnet“) – und immer mit der Garantie für gute Laune und dem bandtypischen Augenzwinkern.

Eben „derselbe geile BEATSTEAKS-Scheiß wie immer“.