BORIS

Noise

„Noise“ ist das neue BORIS-Album recht plakativ betitelt, und man weiß, dass die Japaner dieses Metier bestens beherrschen. Insgesamt legten BORIS immer eine spannende Chamäleonhaftigkeit an den Tag, die profanen, derben Sludge Rock, Atmosphärisch-Trippiges zwischen Ambient, Shoegaze und Drone bis hin zu J-Pop einschloss.

Bisher hatte man diese stilistischen Felder weitestgehend zu trennen versucht beziehungsweise veröffentlichte 2011 mit „Attention Please“ und „Heavy Rocks“ zwei völlig unterschiedliche Alben parallel.

„Noise“ deckt diesmal mit nur acht Stücken die gesamte Bandbreite von BORIS ab. Während es bei den ersten Stücken ordentlich alternativerockig kracht, zeigen sich BORIS danach von ihrer entspannten melodischen Seite mit ausufernden psychedelischen Instrumentalparts, gefolgt vom mächtigen Drone-Song „Heavy rain“.

Bei dem übernimmt Gitarristin Wata den Gesang, ebenso wie danach bei „Taiyo no baka“ einer unverschämt eingängigen Shoegaze-J-Pop-Nummer. Höhepunkt der Platte dürfte aber die knapp 19-minütige Gitarren-Meditation „Angel“ sein, die dann mit der Highspeed-Brutalo-Nummer „Quicksilver“ ausklingt – irgendwo zwischen Thrash Metal und Screamo.

Auf „Noise“ empfehlen sich BORIS einmal mehr als äußerst wandlungsfähige und durchaus moderne Rockband, die mit diesem extremen musikalischen Spagat auch weiterhin nur ein begrenztes Publikum erreichen dürfte.