BRIAN REITZELL

Auto Music

2008 erschien auf Ipecac Brian Reitzells hervorragender Score für den Film „30 Days Of Night“, einer der erfreulicheren Genrebeiträge der letzten Jahre. Zuvor war er bereits an Sofia Coppolas „The Virgin Suicides“, „Lost In Translation“ und „Marie Antoinette“ beteiligt gewesen, die ihm dann wohl auch den Platz als Tour-Schlagzeuger von AIR verschaffte.

Und bei REDD KROSS hatte Reitzell in den Neunzigern ebenfalls mal gespielt. „Auto Music“ ist jetzt sein erstes „normales“ Album abseits seiner Filmmusik-Arbeiten, auf dem auch Kevin Shields/MY BLOODY VALENTINE bei einem Stück an der Orgel zu hören ist.

„Auto Music“ entfernt sich dabei zwar nicht allzu weit von Reitzells atmosphärischen Film-Soundtracks, ist aber songwriterisch weniger skizzenhaft und besitzt auch konventionellere indierockige Momente innerhalb der vielschichtigen, fließenden Ambient-Drone-Arrangements.

Unüberhörbar ist dabei natürlich, dass „Auto Music“ „very Krautrock“ ist, wie Reitzell auch selber zugibt, der recht deutlich Bands wie HARMONIA und NEU! zitiert, das allerdings auf äußerst originelle Weise.

Und diese Originalität zieht sich eigentlich durch das gesamte Album, mit dem Reitzell sehr überzeugend belegt, dass er sich zwar derselben Einflüsse wie gefühlt gerade jede zweite Band bedient, aber die Fähigkeit besitzt, diese aufregend neu zu interpretieren.