C.O.M.A.

Clinik Organik Musak Anatomik

Vor CHARLES DE GOAL war Patrick Blain in C.O.M.A., einer Band, die er im Ox-Interview 2006 so beschrieb: „[...] mit DEVO, GANG OF FOUR, WIRE – mein Haupteinfluss – im Hinterkopf gründete ich dann eine Band mit noch zwei Leuten, die hieß C.O.M.A.

Wir klangen ziemlich nach DEVO, wir machten eine Platte, wurden etwas kommerzieller, aber das haute nicht so recht hin und wir lösten uns auf. Und so saß ich dann wieder zu Hause herum mit meinen Ideen.

Ich fing dann an, im Alleingang Sachen aufzunehmen, und das war die Geburt von CHARLES DE GOAL.“ Parallel zur Wiederveröffentlichung des CHARLES DE GOAL-Albums „Algorythmes“ auf dem Pariser Label Danger Records erscheint dort auch das einzige Album von C.O.M.A., im Original 1979 erschienen – das Label bezeichnet „Clinik Organik Musak Anatomik“ als „french avant garde/weird synth punk masterpiece“.

Das Album nimmt viel vorweg, was bald darauf bei CHARLES DE GOAL perfektionierter und ausgereifter zu hören war, bisweilen aber rauher und derber, an anderer Stelle, etwa bei „Coma“, das mit einem fiesen Herzüberwachungsgeräte-Dauerton endet, zeigt sich die Vorliebe für langsame, experimentelle Stücke mit Raum für elektronische Experimente.

Auf der B-Seite dann wieder das gegenteilige Bild: „Assaut“ ist eine scharf geschossene, gleichwohl latent elektronische, rauhe Punk-Nummer, die von Schussgeräuschen eingeleitet wird und auch mit Percussion-Sounds arbeitet, die nach Maschinengewehrsalve klingen.

Ihrer Zeit waren C.O.M.A. damals weit voraus, andernorts klang es so elektronisch erst zwei, drei Jahre später, und der Einfluss dieser LP auf die französische Cold-Wave-Szene kann nicht überschätzt werden.

Die Neuauflage kommt mit einer exakten Reproduktion des Originalcovers sowie des Innersleeves, auf dem auch die Texte abgedruckt sind.