COURTNEY BARNETT

The Double EP: A Sea Of Split Peas

Im überlaufenen Singer/Songwriter-Bereich stellt die junge Australierin Courtney Barnett eine erfrischende Ausnahme dar, was ihr inzwischen ein generell positives Pressecho beschert hat. Mit textlichem, erstaunlich dreckigem Witz („I masturbated to the songs you wrote / Doesn’t mean I like you, man / It just helps me get to sleep / And it’s cheaper than Temazepam“) spielt Barnett zwar auch nur einen verschleppten, eher amerikanischen als australischen Folkrock, der sich stark an VELVET UNDERGROUND, THE FEELIES, MAZZY STAR oder COWBOY JUNKIES orientiert, der aber genau die Prise Originalität besitzt, die man bei den meisten neueren Singer/Songwriter oft vermisst, was ebenfalls für die effektive, aufs Nötigste reduzierte Instrumentierung gilt.

Zu den countryesken Songs passt auch gut Barnetts leicht verschlafener Gesang (mit deutlich australischem Akzent), der sich nicht sonderlich in der Vordergrund drängt, sieht man mal von den leicht überzogenen Girlie-artigen Gesangharmonien mancher Songs ab.

Ein überzeugendes Debüt, das eigentlich gar keines ist, denn „A Sea Of Split Peas“ kombiniert zwei EPs von 2012 und 2013, die Barnett auf ihrem eigenen Label Milk! Records zuerst nur digital veröffentlichte, und schließlich noch mal zusammen auf Vinyl.