COWBELL

Skeleton Soul

2012 erschien mit „Beat Stampede“ das Albumdebüt des britischen Duos Jack Sandham und Wednesday Lyle, die 2009 gegründet, zuvor schon drei Singles veröffentlicht hatten. „Duo“ impliziert ja eine abgespeckte, rudimentäre Band, aber bei zwei Stimmen, Gitarre, Orgel und Schlagzeug (keine Ahnung, wie viele Arme und Hände die beiden haben ...) merkt man davon nichts.

Wie beim Debüt begeistert auch hier der warme, analoge Sound, in dem sich die elf Garage-Stomper mit schwerer R&B-Schlagseite und souliger Tiefe präsentieren. Wednesday zeigt sogar stimmliche Qualitäten, die sie in die Nähe von Holly Golightly rücken, wohingegen Jack für entspanntes Croonen zuständig ist.

Mal erinnern COWBELL an die STRAY CATS („The fear“), an anderer Stelle an die CRAMPS (minus deren Schmutz), auch die FLAMING STARS blitzen mal durch, Ian von Damaged Goods verweist auf die ZOMBIES und meint damit sicher das schmusige „Darkness in your heart“, und da es immer ein Zeichen von songwriterischer Versiertheit ist, wenn ein Album als Summe von Song-Unikaten wahrgenommen wird und nicht als ein monolithischer Block, muss auch in dieser Hinsicht COWBELL großes Lob ausgesprochen werden.

Einziger Minuspunkt: ein Überhit wie „Tallulah“ vom Vorgänger findet sich leider nicht, was aber nicht gegen „Skeleton Soul“ spricht. Ein echter Geheimtipp, (leider immer) noch. (Diese Band war auf der Ox-CD #115 zu hören.)