FAULENZ*A

Glitzer Rebellion

Aus dem streunenden Punk Faulenza ist auf seinem/ihrem zweiten Album nun die streunende Punkerin und Glamour Queen Faulenz*A geworden. Dementsprechend präsentiert sie sich im Booklet mit Rock und Make-up, dementsprechend handeln die Songs zu einem großen Teil von Schönheitsidealen, Männlichkeitswahn und Sexismus in der linken Szene, dem Mann-sein-Müssen und Als-Frau-leben-Wollen, von gleichgeschlechtlicher beziehungsweise queerer Liebe.

Faulenz*A bleibt weiterhin linkspolitisch, singt über Staatsgrenzen und Staatsdienst, aber auch über die Schönheit eines Lagerfeuers, das Musizieren auf der Straße, von Gefühlen, die anklopfen, aber nicht rein gelassen werden.

Dazu spielt sie auf diesen in ihrem Bauwagen eingespielten 13 Songs Akustikgitarre und Mundharmonika, rappt mit Lena Stoehrfaktor, lässt sich auf Cello, Bratsche, und Querflöte begleiten.

Die Songs haben Charme und Wiedererkennungswert, geben viel Persönliches preis, wenngleich ich im Gegensatz zum ersten Album unter die Haut gehende Tracks wie „Tanzen“ oder „Ideale“ vermisse.

Dennoch: Wie Faulenz*A in „Wow!“ naiv-schüchterne Verliebtheit schildert und in „Dunkelste Nacht“ dann doch auch seine/ihre dunkle Seite rauskramt, sollte Mensch sich schon angehört haben.

Und das übrige Album natürlich auch.