GOODTIME BOYS

Rain

Eigentlich müssten die schon groß sein. Auf mehreren Touren bewiesen die 2009 gegründeten Engländer aus Cardiff ihre Live-Qualitäten, ihre bisherigen Releases, das „Quasi-Debütalbum“ „What’s Left To Go“ von Anfang 2013 (fünf ältere Songs, fünf neue) überzeugten, doch die Resonanz, wie sie etwa DEFEATER, LA DISPUTE oder TOUCHÉ AMORÉ fanden, blieb bisweilen aus.

Dabei ist ihr Sound – und diese Aussage bedeutet explizit nicht, dass sie durchschnittlich sind – die exakte Schnittmenge jener Bands: sie sind gleichermaßen melodiös wie harsch, mitreißend wie wütend.

Gitarrist und Drummer sind neu, die Band hat sich neu justiert für dieses Album, vielleicht hat es deshalb nochmals etwas länger gedauert mit dem ersten „richtigen“ Longplayer, dessen prägendes Element weiterhin die Vocals mit dem Wechsel zwischen Rezitieren, hardcoreigem Bellen und Gesang sind.

Drumherum wirbeln die Gitarren und das Schlagzeug wie Stromschnellen, erzeugen einerseits Druck und Dynamik, andererseits aber auch eine melancholische, von mühsam unterdrückter Wut geprägte Stimmung.

„Rain“ ist ein ausgesprochen gelungenes Album, jetzt fehlt nur noch, dass sie den Wechsel von der ewigen Vorband zum Hauptact hinbekommen.