MASTODON

Once More ’Round The Sun

Ich nehme das Fazit vorweg: „Once More ’Round The Sun“ ist für mich die Platte des Jahres und muss darüber hinaus zu den wichtigsten Platten der Dekade gezählt werden! Zu erklären, warum dem so ist, ohne dabei in eine bloße Aneinanderreihung von Superlativen zu verfallen, ist indes gar nicht so einfach.

Fakt ist jedenfalls, dass kaum eine andere Band von ihren Frühwerken bis heute eine dermaßen deutliche Entwicklung zu durchlaufen in der Lage war, ohne dabei alte Fans zu verprellen. Die auf Alben wie „Leviathan“, „Blood Mountain“ und „Crack The Skye“ vorherrschende progressive Wucht und die Wut wurden bereits auf „The Hunter“ etwas zurückgenommen und findet heute nur noch unterschwellig statt.

Stattdessen wurden klassischer Rock und große Melodien noch stärker in den Vordergrund gehoben, was zur Folge hat, dass die seit jeher bekannten Grooves noch gewaltiger durch das Gehör donnern.

Gleich das Eröffnungstriple „Tread lightly“, „The motherload“ und „High road“ ist in dieser Hinsicht ein Lehrbeispiel, wohingegen die drückende Schwere des an fünfter Stelle stehenden „Chimes at midnight“ kaum in Worte zu fassen ist.

Songs wie der letztgenannte sind es auch, die dann doch wieder irgendwie den Bogen zu früheren Werken spannen und somit stets auch ältere Fans mit ins Boot holen. Die Frage, warum ich Gitarrenlärm eigentlich so sehr liebe, werde ich künftig mit dem Auflegen dieser Platte beantworten.