PSALM ZERO

The Drain

PSALM ZERO sind ein gutes Beispiel für Kollaborationen, denen man als Metalhead nicht blind vertrauen sollte, nur weil man einen der Beteiligten von einer anderen Band kennt und schätzt. In diesem Fall schickt uns Andrew Hock von den New Yorker Black-Metal-Avantgardisten CASTEVET genüsslich in die Irre.

Zusammen mit Charlie Looker (EXTRA LIFE) machen sie als PSALM ZERO ziemlich viel – aber keinen Metal. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, schließlich soll es auch links und rechts vom Pfad der Evil-Trueness annehmbare Musik geben.

Ob allerdings „The Drain“ dazu gehört, ist mindestens diskussionswürdig. Die sieben Stücke dieses Albums werden von Drumcomputer, Synthesizer und dem Achtziger-Gothic-Bariton Lookers dominiert und ziehen ihre Einflüsse aus Post-Punk und Neo-Noir.

Wer jetzt noch nicht erschreckt zurückgewichen ist, dem sei beruhigend gesagt, dass hin und wieder auch ein paar GODFLESH-Referenzen schüchtern aufblitzen und auch Hock manchmal sein Organ zur Geltung bringt.

Leider können sich PSALM ZERO aber nicht entscheiden, ob sie jetzt Industrial-Lärm oder doch lieber Goth mit Pop-Appeal spielen wollen. Deswegen hängt dieses Album unentschlossen und halbgar zwischen den Stilen fest und wartet auf ein paar Liebhaber obskurer Musik, die sich seiner sicher irgendwann annehmen werden.