ROLL THE TANKS

Broke Til Midnight

Meine Freundin fand die Platte schnöde und charakterlos. Dabei ist das zweites Album von ROLL THE TANKS gar nicht so übel. Aber die Band, die auf ihrem Debüt „Suffer City“ 2008 noch einen sympathischen Indie-Sound pflegte, schielt nun ein bisschen zu sehr auf die Stadien dieser Welt.

Die Songs sind eingängig, glasklar produziert und dynamisch genug, um nicht zu langweilen. Wem das reicht, okay. Mir fehlt etwas Dreck, Charme und weniger Massenorientiertheit. Außerdem sind die Songs „Waiting on a storm“ mit seinem Kindergartenrefrain und „Hornet“, das mich zu sehr an den grauenhaften Gesang von BILLY TALENT erinnert, totaler Schrott.

Der Rest geht eigentlich voll klar; die herrlich kompakte Single „Goodnight Jimmy Lee“, das partytaugliche „My soapbox“ mit seinem hymnischen Refrain oder der Opener „24th & buckets“ mit seinen lockeren Gesangslinien beweisen, dass ROLL THE TANKS coole Dudes sind und gar nicht die Emo-Pop-Schiene fahren müssten.

Doch die lange Zeit zwischen den beiden Alben lässt vermuten, dass die Band bisher nicht sonderlich produktiv war und nun mal durchstarten will, bevor sie zu alt ist.