ZIGURI

s/t

Günter Schickert gehört zu den noch weitestgehend unerschlossenen Schätzen des deutschen Krautrocks der Siebziger, auch wenn in letzter Zeit einige seine wichtigsten Platten wie „Samtvogel“ (1974), „Überfällig“ (1979), die 1975 aufgenommene „The Schulze-Schickert Session“ und „Kinder in der Wildnis“, eine zuerst nur auf Kassette veröffentlichten Sammlung von Songs aus den Jahren 1981 bis ’83, wiederveröffentlicht wurden.

Mit Dieter Kölsch und Udo Erdenreich spielt er schon seit den Achtzigern als ZIGURI zusammen, nahm aber erst jetzt mit dieser Formation ein Album auf, Das wurde von Dirk Dresselhaus in Berlin produziert, früher bei Indierock-Bands wie den HIP YOUNG THINGS und LOCUST FUDGE aktiv, inzwischen aber im ausschließlich elektronischen Bereich unterwegs.

Insgesamt fünf ausufernde Stücke, die von einem motorischen wie tribalistischen Drumming bestimmt werden, irgendwo zwischen Klaus Dinger und Jaki Liebezeit, ebenso wie von Schickerts innovativer Gitarrenarbeit, dessen echoähnlichen Sounds hier allerdings recht normalrockig klingen.

Überhaupt ist das ZIGURI-Debüt eine erstaunlich moderne Angelegenheit geworden, das sich zwar immer auf einen krautrockigen Seventies-Trance-Psych-Sound zurückführen lässt, aber in Sachen Dynamik und aggressiver Schärfe nicht wie das Produkt irgendwelcher Alt-Hippies im Seniorenalter klingt.