ZZ TOP

The Very Baddest Of ...

Die Frage, ob man sich mit ZZ TOP beschäftigen muss, könnte man wunderschön in musiknerdiger Gesellschaft über Stunden diskutieren. In meiner Welt lautet die Antwort ganz klar ja, denn das Frühwerk der Texaner, die zudem sehr Gearhead-like mit Hot Rods posierten, als Randbereiche der Punk-Szene diesen Flirt nicht mal ansatzweise entdeckt hatten (weil sie noch in die Windeln machten), ist von einer schnörkellosen, simplen, brachialen Direktheit, die auch andere Rock-Ikonen auszeichnet, etwa AC/DC und MOTÖRHEAD.

Konsequenterweise beginnt dieses Doppel-CD-Collection mit den vier essentiellen ZZ TOP-Werken: „Gimme all your lovin’“ und „Sharp dressed man“ (von „Eliminator“, 1983), „La Grange“ (von „Tres Hombres“, 1973, von John Lee Hooker inspiriert) und „Tush“ (von „Fandango!“, 1975).

Die Songs kennt man, ob man will oder nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen „Dauerbrenner“-Bands, die bis heute durchgehalten haben, wurden ZZ TOP nie schwach, ihr bluesiger Trademark-Sound ist und bleibt reizvoll, aber wenn man auf der Suche nach dem „real thing“ ist, macht der Flohmarkterwerb ihrer Siebziger-Scheiben am meisten Sinn – diese CD ist ein guter Appetizer.

Für Sammler relevant: diverse Songs sind hier als Single-Edit enthalten. Aber hat man die als Fan nicht sowieso im Regal stehen ...?