DIE GESCHICHTE VON KISS

Ken Sharp (mit Paul Stanley und Gene Simmons)

Um ehrlich zu sein, gehöre ich zu den Leuten, denen es zunehmend schwer fällt, die Band KISS heutzutage auch noch als solche wahrzunehmen. Ungeachtet dessen, dass sie musikalisch Großartiges abgeliefert haben, ist der Name KISS heute nicht mehr als eine Marke, die durch das Überfluten des Marktes mit allerlei, zum Teil sogar nutzlosen Artikeln Geld in die Kassen spülen soll, wozu natürlich Bücher ganz wunderbar dazu beitragen können.

Nun möchte ich aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir es hier mit einem gänzlich überflüssigen Werk zu tun hätten. Nein, tatsächlich verfügt dieses Buch, welches ursprünglich unter dem Titel „Nothin’ To Lose – The Making Of Kiss (1972-1975)“ erschien, über ein ordentliches Maß an Unterhaltungswert.

Ken Sharp hat sich gemeinsam mit Paul Stanley (der seinerseits übrigens kürzlich ebenfalls sein bisheriges Leben in Buchform auf den Markt brachte, womit wir wieder bei dieser „Cash-Cow“-Thematik wären) und Gene Simmons weit über 200 Interviews vorgenommen und aus diesen eine einzige rund 580 Seiten starke Zitat-Sammlung erstellt.

Der große Pluspunkt: Man ließ hier nicht nur beteiligte Musiker zu Wort kommen, sondern jeden, der aus dem Bandumfeld stammt: Tourmanager, Roadies, Produzenten, Journalisten und andere Musiker, die ihre Erfahrungen mit KISS schildern.

Dass dabei einige denkwürdige Anekdoten zu Tage gefördert werden, liegt auf der Hand. Mit vielen Illustrationen versehen, bekommt der Leser einen gänzlich anderen Blick auf die Geschichte, wie KISS in nur drei Jahren das Fundament für den bis heute anhaltenden Erfolg legen konnten.

Da kann man das KISS-Sparschwein ruhigen Gewissens etwas dicker machen.