Essay oder stirb

Frank Nihil

Dem Karlsruher Autor Frank Nihil (Jahrgang 1979) und seiner Textsammlung, die aus Kolumnen besteht, welche er unter anderem für das Karlsruher „Art Empire“ verfasst hat, muss ich durchaus attestieren, dass er manchmal bemerkenswerte Gedanken zu Papier bringt.

Trotzdem schafft er es nicht, mich sprachlich zu packen. Es gibt keine überraschenden Wendungen oder Metaphern (manche bezeichnen das vielleicht als „schnörkellos“), sondern alles hat eher den nüchternen Stil einer Berichterstattung, oft in Form ungereimter Gedichte.

Ein beliebiges Zitat: „Es müssen gute Jahre gewesen sein, denn die gehen immer am schnellsten vorbei. Aber so ist das eben, man bemerkt erst nichts, und dann ist es auch schon wieder vorbei.

Und dann ärgert man sich keine Notizen gemacht zu haben.“ Und in genau diesem Stil fließt das eigentlich recht schmale Bändchen leider recht behäbig dahin, abgesehen von kleineren, sympathischen Highlights wie der Rückblick auf eine Betriebsversammlung: „An diesem Tag bleibt die Arbeit liegen“.

Unterm Strich: leider nicht meine Baustelle.