AMERICAN HUSTLE

Christian Bale bei der Arbeit zuzusehen, macht immer viel Spaß, wie schon 2001 bei seiner Darstellung des Psychopathen Patrick Bateman in „American Psycho“. Und das gilt auch für David O. Russells „American Hustle“, eine der besseren US-Großproduktionen der letzten Zeit.

Aber nicht nur Bale kann hier glänzen, sondern auch Bradley Cooper, Amy Adams, Jeremy Renner und Jennifer Lawrence, weshalb man dabei von einem klassischen Ensemblefilm sprechen kann. Bale spielt darin Irving Rosenfeld, der im New York des Jahres 1978 mehrere Waschsalons betreibt, was aber letztendlich nur eine Fassade für die einträglichen illegalen Geldgeschäfte des dreisten Trickbetrügers ist.

Dabei hilft ihm seine Geliebte Sydney Prosser (Adams). Das Pärchen führt ein recht sorgenfreies Leben, bis sie dem profilierungssüchtigen FBI-Agenten Richie DiMaso (Cooper) in die Falle gehen, der mit ihrer Hilfe dann korrupten Politikern das Handwerk legen will.

Vorbild für „American Hustle“ war eine FBI-Operation namens Abscam, bei der sich FBI-Mitarbeiter als Geschäftsleute aus dem Nahen Osten ausgaben, um Amtsträger mit größeren Geldgeschenken zu politischen Gefälligkeiten zu bewegen.

In „American Hustle“ gerät allerdings DiMasos Plan, den Bürgermeister der Stadt Camden, Carmine Polito (Renner), der Bestechlichkeit zu überführen, völlig außer Kontrolle, nicht zuletzt wegen der Eskapaden von Rosenfelds Ehefrau (Lawrence).

Den generell absurd-komischen Ton von Russells herrlich überdrehter Charakterstudie vermittelt bereits eine der ersten Szenen, in der sich ein schmerbäuchiger Bale vor dem Spiegel das hässliche Toupet richtet.

Ein „Der Clou“ mag „American Hustle“ nicht sein, aber nichtsdestotrotz eine unverschämt unterhaltsame und rasant inszenierte Gangsterkomödie, der man ihre gut 130 Minuten wahrlich nicht anmerkt.