COONSKIN

Der in Haifa geborene Ralph Bakshi galt in den 70er und 80er Jahren als Pionier des Erwachsenentrickfilms, dessen erster Kinofilm 1972 die Adaption des Robert-Crumb-Comics „Fritz The Cat“ war. Crumb mochte diese Umsetzung zwar nicht sonderlich, Bakshi konnte danach aber weitere Filme dieser Art drehen.

Bis sich 1977 nach dem kommerziellen Misserfolg seiner ambitionierten „Der Herr der Ringe“-Verfilmung immer mehr die Einsicht herauskristallisierte, dass es für Erwachsenentrickfilme offenbar keinen wirklichen Markt gibt.

Seine nächsten beiden Filme nach „Fritz The Cat“, „Heavy Traffic“ (1973) und „Coonskin“ (1974), waren dann thematisch nicht weniger kontrovers. Wie bei „Heavy Traffic“ widmete sich Bakshi auch in „Coonskin“ dem schwarzen Amerika in Form einer vielschichtigen, provokanten Satire über Rassenklischees, die der Frage „What’s it like being black in America?“ nachgeht.

Man könnte „Coonskin“ allerdings auch als animierten Blaxploitation-Film ansehen, der den Aufstieg von Bruder Hase, Bruder Bär und Priester Fuchs in der kriminellen Hierarchie Harlems beschreibt, bei dem sich das Trio gegen die Mafia, rassistische Cops und andere zwielichtige Gestalten behaupten muss.

Eine erstaunlich experimentelle, teils regelrecht psychedelische Angelegenheit mit Realfilmteilen, bei der Bakshi seine Zeichentrickfiguren oft vor Bildern des echten New York agieren lässt, während in einer Rahmenhandlung Scatman Crothers („The Shining“) Philip Michael Thomas („Miami Vice“) auf der Flucht aus einem Gefängnis die Geschichte des skurrilen Trios erzählt.

DVD und Blu-ray konservieren in sehr ordentlicher Bild-und Tonqualität den rauen Charme dieser undergroundigen Trickfilmproduktion. Wobei die alte deutsche Video-Synchro „Coonskin“ auf sprachlicher Ebene in keiner Weise gerecht wurde.