DAS GRAUEN KOMMT UM 10

Ein Jahr vor Fred Waltons „Das Grauen kommt um 10“ (Originaltitel: „When A Stranger Calls“) drehte John Carpenter „Halloween“, was eine Welle ähnlich gelagerter Slasherfilme auslöste, die eigentlich bis heute nicht abgeebbt ist.

„Das Grauen kommt um 10“ (2006 entstand es ein erbärmliches Remake) gehört dabei zu den frühen Vertretern und reduziert den Täter nicht allein auf den üblichen messerschwingenden Psychopathen.

Der wird vom Briten Tony Beckley („Get Carter“) – der häufig negative Charaktere spielte und ein Jahr nach dem Film verstarb – als eher tragische, bemitleidenswerte Figur beeindruckend verkörpert.

Man könnte in diesem Zusammenhang fast von bewusster Gesellschaftskritik sprechen, aber dafür ist der Film dann doch zu durchwachsen und läuft auch auf ein recht überhastetes Ende hinaus.

Seinen Kultstatus verdankt „Das Grauen kommt um 10“ vor allem den ersten 20 Minuten, als die Babysitterin Jill am Telefon von einem Verrückten mit der Frage „Have you checked the children?“ terrorisiert wird, der sich die ganze Zeit mit ihr zusammen im selben Haus befindet.

Eine herrlich makabere Idee, die Walton allerdings bei einer modernen Sage namens „The babysitter and the man upstairs“ entlieh, die ihren Ursprung in den Sechzigern hat und noch andere Filme beeinflusste bis hin zu Wes Cravens „Scream“.

Einige Jahre später kann der psychopathische Kindermörder Curt Duncan dann aus dem Gefängnis entkommen und sucht schließlich die einstige Babysitterin heim, während ihm ein Privatdetektiv auf den Fersen ist, ein ehemaliger Polizist, der damals Zeuge von dessen Taten wurde.

DVD und Blu-ray weisen eine akzeptable Bildqualität auf, eine Zumutung ist allerdings die deutsche Tonspur. Bedauerlicherweise, denn gerade Dana Kaproffs wuchtig-intensiver Score trägt sehr zur gelungenen Gesamtatmosphäre bei.