NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS

Bei Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ handelte es sich um die erste Verfilmung von Bram Stokers Vampir-Roman „Dracula“. Allerdings versuchten die Produzenten diesen Umstand zu verschleiern und änderten etwa Namen und Schauplätze.

Das verhinderte aber nicht, dass sie kurze Zeit später von Stokers Witwe verklagt wurden und diese nicht autorisierte Fassung eigentlich vernichtet werden sollte. Insofern ist es ein Glücksfall, dass „Nosferatu“ heutzutage überhaupt noch existiert und nicht wie so viele andere Filme Murnaus als verschollen gilt.

Die aktuell veröffentlichte DVD und Blu-ray enthalten eine aufwändig restaurierte Fassung des Films aus dem Jahr 2006 in komplett digitalisierter Form, die „Nosferatu“ hinsichtlich Vollständigkeit, Bildqualität und verwendeter Musik endlich gerecht wird.

Denn bisher existierten überwiegend scheußliche DVD-Umsetzungen dieses Public-Domain-Titels. Wer sich mit den Werken der Stummfilmzeit generell schwer tut, wird wohl auch an dieser tollen Umsetzung von „Nosferatu“ – inklusive einer Dokumentation über Murnaus frühes Schaffen – wenig Freude haben.

„Nosferatu“ ist aber ein nach wie vor sehr schönes Beispiel für die eigenwillige Bildsprache dieser Ära, ebenso wie ein erstaunlich effektiver Horrorfilm mit mystischer und okkulter Note, der ohne spektakuläre Spezialeffekte auf erfindungsreiche Weise Angst und Schrecken verbreitete.

Was „Nosferatu“ darüber hinaus im Vergleich zu den expressionistischen, künstlich wirkenden Studiofilmen dieser Zeit noch bemerkenswert machte, war die große Anzahl kostspieliger Außen- und Naturaufnahmen, etwa in der Slowakei, wodurch Murnau seinem Werk eine außergewöhnliche naturalistische Atmosphäre verleihen konnte.