DON’T

Away Away

Diese Rezension erschien bereits Ende 2010 in Ox #93, doch da mich Jenny von DON’T so nett in einem handschriftlichen, der CD beiliegenden Brief darum bittet, im Vorfeld der Tour im Herbst 2014 nochmal ein paar Worte zur Band zur verlieren, tue ich ihr den Gefallen – und zitiere mich der Einfachheit halber selbst: Vor Jahren gab es mal eine Hamburger Band gleichen Namens mit Ex-Leuten von NOISE ANNOYS, doch mit denen haben diese DON’T nichts zu tun, kommen die doch aus Portland, Oregon.

Ex-Mitglieder können die allerdings auch aufweisen, und zwar recht, nun ja, prominente: Am Schlagzeug sitzt nämlich Sam Henry, der einst bei den grandiosen WIPERS war und danach bei NAPALM BEACH.

Bei letzteren spielte auch Bassist Dave Minick, und auch Gitarrist Dan Lowinger hat einige Banderfahrung, allerdings zündet da in Sachen Namedropping nichts, genau wie bei Sängerin Jenny Don’t (LADIES OF THE NIGHT).

Macht aber nichts, was zählt, ist die aktuelle Musik, und die überzeugt, sofern man auf hellen, nicht gekreischten oder gebrüllten Frauengesang steht. In den besten Momenten hat das was von Penelope Houston (THE AVENGERS) oder auch Siouxsie Sioux, manchmal ist sie aber auch recht nah dran am Rock-Mainstream.

Die Musik: melancholischer (Post-)Punk, der sicher rein zufällig vom Schlagzeug-, Bass- und Gitarrenspiel her an die WIPERS erinnert, was man spätestens dann merkt, wenn „Window shop for love“ gecovert wird und das verdammt nah am Original dran ist.

Alles in allem kein sensationelles Album, aber vor dem Background durchaus interessant.