EX HEX

Rips

In einem Interview von Tobi Vail (ehemals BIKINI KILL) mit ihrer langjährigen Freundin Mary Timony im Vorfeld zur Veröffentlichung des Debüts von deren neuer Band EX HEX kam auch deren viel zu wenig gewürdigte wichtige Rolle in der US-Independent-Szene in den letzten knapp 25 Jahren zur Sprache.

Ausgehend von AUTOCLAVE, einer der wenigen All-Girl-Bands auf Dischord, zusammen mit Christina Billotte (SLANT 6, QUIX*O*TIC, CASUAL DOTS) über den Noiserock von HELIUM bis hin zu Timonys Soloplatten.

Zuletzt tat sie sich mit Carrie Brownstein und Janet Weiss von SLEATER-KINNEY unter dem Namen WILD FLAG zusammen und überraschte mit einer sehr geradlinigen Rock’n’Roll-Platte, im Gegensatz zum doch eher vertrackten, arty Sound, den man von HELIUM oder ihren Soloplatten kannte.

Und auch wenn sie mit ihrem neuen Trio EX HEX den Titel ihres Soloalbums von 2005 aufgreift, hat Timony offenbar inzwischen Geschmack gefunden an einem in den Achtzigern verwurzelten Garage-Rock und Power Pop mit punkiger RAMONES-Note, gewissen New-Wave-Einflüssen und rotziger Girly-Attitüde.

Keine Ahnung, wo die übermässige positive Lebensfreude plötzlich herrührt, die Timony hier im Gegensatz zu ihren vorherigen, eher depressiv stimmenden musikalischen Unternehmungen versprüht.

Denn noch mehr als zuvor WILD FLAG sind EX HEX potente Hitlieferanten, alles verpackt in einen satten, herrlich kratzbürstigen und aufs nötigste reduzierten Gitarrensound, adäquat produziert von Mitch Easter (R.E.M.).