JOHNNY CASH

Blood, Sweat And Tears

Veröffentlicht 1963, handelte es sich hier um Cashs zweites Konzeptalbum. Es beschäftigt sich mit dem Thema Ausbeutung und dem Leben der Arbeiter. In kommerzieller Hinsicht müssen Cashs Konzeptalben für sein damaliges Label Columbia eine Zumutung gewesen sein, nicht zwangsläufig wegen der Verkaufszahlen, sondern wegen seiner zu dieser Zeit extrem amphetamingeschwängerten Umsetzung.

„The legend of John Henry’s hammer“, das erste Stück des Albums, ist mehr als acht Minuten lang und eher eine Hörspielerzählung, als ein strukturierter Song. „Another man done gone“ ist eine Art Gospel, aber quasi ohne musikalische Begleitung in Art einer Anklagepredigt vorgetragen.

Die Geschichte eines Ausbrechers, der vor den Augen seiner Kinder am nächsten Baum aufgehängt wird. Cash manifestiert hier erstmalig seinen späteren Ruf als Rebell, welcher sich vor allem für die Rechte Verfolgter, Geplagter und anderweitig stark Benachteiligter einsetzt.

Gleichzeitig war es Wegbegleiter für sein ein Jahr darauf folgendes Album „Bitter Tears“, welches eine einzige Anklage gegen die Vertreibung, Abschlachtung und Ausbeutung der Indianer werden sollte.

Interessant ist, was Cash selbst in seiner Biografie über seine Konzeptalben schreibt: „Es waren Stimmen, die in den Unterhaltungsmedien ignoriert, oder sogar unterdrückt wurden. Ich versuchte, die Wahrheit herauszufinden, die sich hinter einem Teil der Geschichte unseres Landes verbirgt.“ Ein essentielles Album und ein Muss in jeder ordentlichen Plattensammlung.