MARTYR PRIVATES

s/t

Das fantastische Fire-Label hatte ich irgendwie aus den Augen verloren. Ende der Achtziger erschienen dort einige meiner liebsten Indiepop-Scheiben, von CLOSE LOBSTERS, TEENAGE FANCLUB, aber auch der Majestäten des Drone-Psych, SPACEMEN 3, die dort ihre letzten paar Platten veröffentlichten.

Interessanterweise klingt nun eine neue „Fire“-Band haargenau wie Sonic Boom und Jason Spaceman 1986, als die mit „Sound Of Confusion“ bewiesen, dass drei Akkorde immer noch zwei zu viel sein können.

Genau diesen fiesen Fuzz-Overdrive-Sound imitieren MARTYR PRIVATES exzellent, wenn auch gelegentlich nicht weniger als vier (!) Akkorde benützt werden. Dennoch gehen sie mit der gleichen lakonischen Gleichmut zu Werke, ihre Songs sind nicht minder reduziert als die der Spacemänner seinerzeit.

Selbst die minimalistische Percussion, oft genügt allein eine stoisch durchgetretene Bassdrum, gleicht dem minimalen Psychedelia-Konzept Rugbys größter Söhne. Einen Preis für Originalität haben MP damit nicht verdient, aber es ist dennoch ein absolutes Vergnügen, wenn man merkt, dass hier Fans ihren Vorbildern ein kleines Denkmal errichten.