PORD

Wild

Angriff der Spaßkanonen, Teil 2: Solar Flare scheint ein Faible für humoristisch veranlagte Noiserock-Bands zu entwickeln. Erst in der letzten Ausgabe durfte ich die Krümelmonsterattacke von THE GREAT SABATINI besprechen, jetzt soll ich mir über die französischen Label-Buddys PORD Gedanken machen, die eine Hasstirade auf Galantine verfasst haben, über die Eier eines Bullen singen und sich die philosophisch berechtigte Frage stellen, wozu Dienstage eigentlich gut sind.

Bei der musikalischen Umsetzung erweisen sich PORD allerdings als wesentlich zurückhaltender als die eingangs erwähnten Kanadier, verharren länger bei einzelnen Songparts und beschränken sich im Großen und Ganzen auf die Zutaten Noise und Classic Rock.

Dadurch wird „Wild“ um einiges eingängiger, vielleicht aber auch ein wenig beliebiger und langatmiger. Dennoch macht es Spaß, den drei Jungs bei der Dekonstruktion von Hardrock-Riffs zuzuhören, und wenn sich das elfminütige Schlussepos „On the couch“ langsam zu seinem pompösen Finale hochschaukelt, hat das fast schon etwas Erhabenes.