STERNE

Flucht in die Flucht

Vier Jahre sind zwischen den letzten beiden DIE STERNE-Alben vergangen. Frank Spilker hat ein Buch geschrieben, Bassist Thomas Wenzel mit Jens Rachut in NUCLEAR RAPED FUCK BOMB auf den Putz gehauen. Jetzt hat man aber doch Drummer Christoph Leich angerufen und sich im Studio getroffen.

Keyboarder Richard von der Schulenburg hat sich unterwegs wohl verfahren, auch die Dance-Elemente von der letzten Platte wurden außen vor gelassen. Stattdessen gibt es hier typische STERNE-Songs, wie man sie auf jedem der anderen Alben auch finden würde: „Wo soll ich hingehen?“, „Flucht in die Flucht“ oder das ruhigere „Drei Akkorde“.

Richtig spannend machen diesen Tonträger dann aber doch die Momente, die herausragen, die anders sind, „Menschenverachtendverliebt“, dieser gemeine Tanzflächenstampfer, zum Beispiel. Das wunderbare „Ihr wollt mich töten“ mit seinem lyrisch-meisterhaften Text und EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN-Bassist Alexander Hacke, der sich mit Spilker das Mikro teilt und dezent einen auf Sven Regener macht.

Und „Innenstadt Illusionen“ natürlich, mit diesem peinlich-geilen „Uuhh“-Chorus während Spilker mit Augenzwinkern gemächlich über die Missstände so mancher Großstadt referiert. „Hirnfick“, „Der Bär“, das sind sie diese Songs, die dafür sorgen, dass das Album in Dauerrotation läuft und das nächste DIE STERNE-Konzert besucht werden muss.