UNITY

Blood Days

Als dieses Album 1989 erschien, war das Ox gerade frisch ins Leben gerufen worden. Obwohl die Platte damals im Heft nicht besprochen wurde, kann ich mich noch daran erinnern, dass sie für Diskussionen sorgte.

Denn damals hatten gerade UNIFORM CHOICE aus Orange County, in der damaligen Szene für viele die wichtigste Band der noch jungen Straight Edge-Bewegung, das, wie sich herausstellen sollte, Abschiedsalbum „Staring Into the Sun“ (1988) veröffentlicht, ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit und eher Alternative Rock als Hardcore.

In Europa, das damals den USA immer um ein paar Jahre hinterher hinkte, hatten viele diesen neuen Sound gerade erst entdeckt. Der Schock saß dann tief, als man feststellen musste, dass da neben den ebenso verehrten 7 SECONDS, die gerade das ebenfalls wenig hardcorige „New Wind“ (1986) veröffentlicht hatten, sich eine weitere Band vom gerade erst schätzen gelernten neuen Sound verabschiedet hatte.

Wir waren verwirrt – und umso erfreuter, dass Pat Dubar, der damals als „Messias“ der Straight Edge-Bewegung wahrgenommen wurde und der mit seinem UC-Bandkollegen Pat Longrie das Wishing Well-Label betrieb, mit seiner Zweitband UNITY auf „Blood Days“ exakt jene Art von melodiösen Hardcore spielte, der bei UNIFORM CHOICE Geschichte war.

Für das Album hatte die Band, in der vor allem Joe D. Foster (später u.a. NO USE FOR A NAME und IGNITE) eine wichtige Rolle spielte, die Songs der Debüt-EP „You Are One ...“ (1985) neu eingesungen und um sechs weitere Song ergänzt.

Nummern wie „P.M.A.“ („Positive mental attitude“) oder „Straight on view“ sind und waren Hymnen der SxE-Szene. Gut, dass Kidnap Music unter Beteiligung von Joe D. Foster diesen Klassiker nun in remasterter Form und mit Textblatt (nebst Linernotes von Foster) sowie Poster (das wunderschöne Coverfoto) neu aufgelegt hat.

Ein absoluter Klassiker! Mit Download-Code.