WALTER SALAS-HUMARA

Curve And Shake

Die Mitte der Achtziger in New York City gegründeten THE SILOS hatten mit ihrem 1987er-Album „Cuba“ maßgeblich Anteil an der Entwicklung dessen, was man heute als Alternative Country bezeichnet. Eine meiner persönlichen Lieblingsplatten in diesem Bereich ist „Cuba“ bis heute geblieben, aber auch generell wird das zweite SILOS-Werk als Alternative-Country-Meilenstein angesehen.

Bedauerlich war nur, dass sich das Songwriter-Team Walter Salas-Humara und Bob Rupe bereits nach drei Platten wieder trennte und Salas-Humara seitdem alleine mit wechselnden Mitstreitern unter diesem Namen weitermachte.

Ein weiteres Meisterwerk wie „Cuba“ gelang ihm zwar nicht, aber Salas-Humara hatte den Sound der SILOS so stark geprägt, dass eigentlich jede Platte in der bisherigen Diskografie seinen Charme besaß.

Das gilt auch für seine beiden Soloplatten „Lagartija“ (1988) und „Radar“ (1995), denen jetzt „Curve And Shake“ folgt. Auch wenn Salas-Humara hier etwas poppigere und entspanntere Töne anschlägt, hätte er „Curve And Shake“ problemlos unter dem Namen THE SILOS veröffentlichen können, doch der Künstler hielt die Songs offenbar nicht für SILOS-tauglich.

Mich packt Salas-Humara auch diesmal wieder sofort mit seinem charakteristischen Songwriting und Gesang, zumal er es schon immer souverän verstand, den Stereotypen von Alternative Country aus dem Weg zu gehen und mit einer individuellen Klangfarbe zu versehen.