WHITE HILLS

Glitter Glamour Atrocity

Falls Jim Jarmuschs unglaublich öder Vampir-Film „Only Lovers Left Alive“ einen positiven Nutzen hatte, dann die Wiederveröffentlichung des zweiten (wenn man die nur als extrem limitierte CD-R erschienene Platte „Koko“ von 2006 nicht mitzählt) WHITE HILLS-Albums von 2007.

Denn in Jarmuschs Schnarchfest performen WHITE HILLS den zweiten Albumtrack „Under skin or by name“ in einem Club in Detroit. Auch „Glitter Glamour Atrocity“ hatten die New Yorker noch selbst veröffentlicht, bevor sie dann 2009 von Thrill Jockey entdeckt wurden.

Julian Cope – ein WHITE HILLS-Fan der ersten Stunde – hatte deren Debüt „They’ve Got Blood Like We’ve Got Blood“ schon vorher auf seinem Label Head Heritage wiederveröffentlicht. Und wie die meisten Alben von WHITE HILLS ist auch „Glitter Glamour Atrocity“ ein deutlicher Beleg für die Originalität der Band um Ego Sensation und Dave W., die beeinflusst von typischen Psychedelic- und Krautrock-Ausprägungen ihren ganz eigenen Heavy-Space-Rock spielt und der bereits hier voll ausgeprägt ist.

Was „Glitter Glamour Atrocity“ angenehm überraschend macht, sind die längeren meditativen Parts, die mehr Krautrock als Psychedelic sind, was dann im sich ekstatisch steigernden, 14-minütigen Titeltrack gipfelt.

Letztendlich macht auch auf „Glitter Glamour Atrocity“ wieder das gekonnte Wechselspiel zwischen ruppigem Gitarren-Noise und in sich ruhender kosmischer Musik die Qualität von Platte und Band aus.