YOB

Clearing The Path To Ascend

Innovation im Doom? Der ewige Sabbath-Vergleich? Demnach rückschrittlich? In den ersten 2:33 Minuten von „Nothing to win“ ereignet sich allein Folgendes: Durchgestartet mit einem die Becken ignorierenden, tribalistischen Schlagzeug – wie NEUROSIS.

Schnell überlagert von einem flächigen Gitarren-Riff, welches zuletzt von WOLVES IN THE THRONE ROOM kultiviert wurde. Schließlich eine breitbeinige Metal-Ausformung, wie MASTODON es ständig versuchen.

Wohlgemerkt: Das waren nur in diesen nicht mal drei Minuten auf einem starken Album von mehr als einer Stunde Spielzeit! Nimmt man dann noch den ultra-zähen Abschluss von „Unmask the spectre“ hinzu, dann bekommt man ein BURNING WITCH/KHANATE-Geschleppe präsentiert, das sich nur durch den Gesang unterscheidet: klar und majestätisch bei Mike Scheidt, einen ätzenden Kotzreiz vertonend bei den Verrückten.

Wurde nun „Clearing the path to ascend“ von „Two hunters“ (2007) oder von „Crack the skye“ (2008) beeinflusst? Oder umgekehrt? YOB operieren – mit Unterbrechung – bereits seit 1996.Warum umfasst der Text so viele Fragen, anstatt Antworten zu liefern? Deshalb: Welcher Musiker was mal gehört hat, spielt hinsichtlich des musikalischen Ausdrucks keine tragende Rolle mehr, wenn YOB – zwischenzeitlich aufgelöst – 2014 mit ihrem siebten Album noch derartige Dampframmen in kompromissloser Intensität in die Aufnahmegeräte fetzen!