DER RASENMÄHER-MANN

Auch wenn sich Brett Leonards Film „Der Rasenmähermann“ mit dem Namen von Autor Stephen King schmückt, hat dieser bis auf den Titel nichts mit der gleichnamigen, 1970 veröffentlichten Kurzgeschichte zu tun, weswegen King auch mehrfach gegen die Verwendung seines Namens klagte – offensichtlich ohne Erfolg.

Leonard – in Genre-Kreisen vor allem wegen seines Horrorfilms „Dead Pit“ bekannt – recycelte stattdessen bekannte Frankenstein-Motive und George Bernard Shaws „Pygmalion“, um die zu dieser Zeit aufgekommene Begeisterung für Virtual reality und Cyberspace aufzugreifen.

Letztendlich kam dabei aber nur ein sehr oberflächlicher und uninspirierter Horror-Science-Fiction-Fim heraus, in dem Pierce Brosnan (bevor er als James Bond bekannt wurde) den Wissenschaftler Dr.

Angelo spielt, der für die US-Regierung durch die Stimulierung der Hirnleistung den perfekten Soldaten schaffen soll. Das Ganze gerät wie so oft außer Kontrolle und Dr. Angelo führt seine Experimente stattdessen auf eigene Faust fort.

Als Versuchskaninchen dient ihm dabei der zurückgebliebene Gärtnergehilfe Jobe, der sich in Folge zu einer Art Cyberspace-Gottheit mit telepathischen Fähigkeiten entwickelt. 1992 sahen die Spezialeffekte des Films noch aufsehenerregend aus, in Zeiten hyperrealistischer Computerspiele wirkt diese Umsetzung von Virtual reality eher mal naiv.

Hierzulande erschien auch ein über 30 Minuten längerer Director’s Cut – den man je nach Geschmack als interessant oder überlang empfindet. Die aktuell erschienene Blu-ray, die ein recht gutes Bild besitzt, allerdings einen etwas blechernen deutschen Ton – Untertitel oder Extras sind nicht vorhanden –, enthält aber nur die Kinofassung.

Sicher kein Genre-Klassiker, aber ein durchaus sehenswertes Guilty Pleasure der Neunziger, gefolgt 1996 von einer miserablen Fortsetzung.