BEVIS FROND

Miasma

Nick Saloman, der 1953 geborene Multi-Instrumentalist aus London, der an seinen Platten fast alles selbst macht, für Live-Auftritte aber mit verschiedenen Bassisten und Schlagzeugern arbeitet, gründete BEVIS FROND 1986, als in der zweiten Hälfte der Achtziger (Neo-)Psychedelic eine Wiedergeburt erlebte – gerade auch durch seine Band.

1987 erschienen gleich drei Alben, „Miasma“, „Inner Marshland“ und „Bevis Through The Looking Glass“, die alle zu Genreklassikern wurde. Bis heute ist Saloman musikalisch aktiv, veröffentlicht aber längst nicht mehr mehrere Platten in einem Jahr, sondern alle paar Jahre ein neues Album, zuletzt 2013 „White Numbers“.

Die frühen Alben, gerade die drei eingangs erwähnten, sind die Schlüsselwerke im BEVIS FROND-Kanon, und nachdem im Sommer 2014 mit „High In A Flat“ eine Art Best-Of-Zusammenstellung erschienen war in Vorbereitung von Rereleases des Frühwerks, ist nun „Miasma“ neu aufgelegt worden, ergänzt um sieben Bonusstücke, so dass auf Doppel-LP und CD nun 18 Tracks zu hören sind.

Wer auf ausuferndes Gitarrengegniedel, Orgelimprovisationen und verzerrten Gesang, alles in in eher mäßiger, garagiger Homerecording-Qualität, grundsätzlich allergisch reagiert, gehört auch 2014 sicher nicht zur Zielgruppe, doch wer Hendrix, Roky Erickson und Sixties-Psychedelic-Garage-Rock in der Achtziger-Neuauflage schätzt, sollte BEVIS FROND spätestens jetzt entdecken.

„She’s in love with time“ ist ein kleiner Hit. Im Booklet finden sich aktuelle Linernotes von Dave Henderson sowie ein Reprint derer von Saloman selbst, die er für den 2001er-Rerelease geschrieben hatte – sehr lesenswert!