BLONDE REDHEAD

Barragán

Vor vier Jahren erschien auf 4AD das letzte Album „Penny Sparkle“ der New Yorker Band BLONDE REDHEAD, die mal im Bereich Shoegaze und Noiserock gestartet war, inzwischen aber zu einem reduzierten Dreampop mit krautrockiger Elektronik tendiert.

„Penny Sparkle“ kam dabei aber selten über den Charakter einer diffusen Hintergrund-Klangtapete hinaus, zumal die Band um die japanische Sängerin Kazu Makino fast gänzlich auf Gitarren verzichtete.

Neues Label, neues Glück, möchte man meinen, aber BLONDE REDHEAD sind auch auf „Barragán“ nicht von dem Weg abgewichen, den sie auf ihren letzten Platten eingeschlagen hatten. Und so gibt es auch auf „Barragán“ verträumte Indietronic-Klänge im Midtempo-Bereich, die um einen unaufgeregten atmosphärischen Fluss bemüht sind, aber deutlich griffiger klingen, als es noch auf „Penny Sparkle“ der Fall war.

Das „Pop“ in Dreampop hat wieder an mehr Gewicht gewonnen, auch wenn BLONDE REDHEAD mit ihrer experimentellen wie minimalistischen Herangehensweise natürlich alles andere als klassische Hitlieferanten sind.

Auf „Barragán“ ist man aber eher gewillt, den eigenartigen Wandel der Band als konsequente Weiterentwicklung anzusehen, denn die zehn Stücke halten elegant und stilsicher die Waage zwischen traditionellem Songwriting und erfindungsreicher Experimentierlust, was der Platte eine durchweg spannende poetisch-mysteriöse und surreal-entrückte Atmosphäre beschert.