BLUEBERRIES

The West

Ob sich das Off-Label mit der Veröffentlichung der BLUEBERRIES, ihrem Neuzugang aus Uruguay, einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. Das zweite Album der Band kommt unangenehm hüftsteif rüber, man beruft sich auf große Vorbilder wie STOOGES, DOORS, TELEVISION oder auch CLASH, und gewiss tauchen ein oder zwei Elemente der Inspirationen auch in den recht simpel gestrickten Nummern auf.

Bisweilen sind diese allerdings recht ungelenk, die Songs ein wenig dröge, und auch wenn die BLUEBERRIES ziemlich gut spielen, klingt hier manches nach einem unfertigen Schülerband-Demo. Doch ganz so streng sollte man nicht zu Gericht gehen, und die Positiv-Symptome stärker bewerten als das, was fehlt.

Nummern wie das recht poppige „Old country lie“ haben doch einen großen Unterhaltungsfaktor, ein swingender, aber auch treibender Beat, feine Melodie, tolle Harmonien, erinnert in den besten Momenten an die frühen STROKES.

Auch „Jodido“, in Spanisch gesungen, kann durchaus begeistern. Ein Song wie dieser reicht, um die stinkenden Rock-Stampfer, mit denen die Platte eröffnet wird, zu vergessen. In der Summe mehr Licht als Schatten.